Karl Severing

Politiker

* 1. Juni 1875 Herford

† 23. Juli 1952 Bielefeld

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 34/1952

vom 11. August 1952

Wirken

Wilhelm Karl Severing wurde am 1. Juni 1875 zu Herford in Westfalen als Sohn eines Zigarrensortierers geboren und erlernte das Schlosserhandwerk. Nach zehnjähriger Gesellentätigkeit war er von 1902 bis 1910 Geschäftsführer der Verwaltungsstelle Bielefeld des Deutschen Metallarbeiterverbandes. Seit 1912 war er Redakteur der Bielefelder "Volkswacht". Im Jahre 1907 kam er für Bielefeld-Wiedenbrück in den Reichstag, verlor sein Mandat jedoch 1912 an den freikonservativen Grafen von Posadowsky-Wehner.

Die eigentliche politische Laufbahn S.s beginnt im Jahre 1919, als er ausser dem Reichskommissariat für das damals sehr unruhige rheinisch-westfälische Kohlengebiet zum ersten Male das preussische Innenministerium übernahm, aus dem er mit dem Kabinett bereits im März 1920 wieder schied, um es im Oktober 1921 von neuem zu übernehmen und bis zu den Wahlen vom Dezember 1924 zu verwalten. Auch dem aus diesen Wahlen hervorgegangenenen kurzfristigen Kabinett Marx gehörte S. als Innenminister (vom 18. 2. bis 3. 4. 1925) an und ebenso dem darauf folgenden Kabinett Braun. Im Oktober 1926 trat er für seine Person zurück, offiziell aus Gesundheitsgründen, laut persönlicher Erklärung, um eine "Atempause" zu gewinnen, da er ...